User Generated Content als Marketingmaßnahme auf Social Media
Wie auf Instagram, TikTok & Co die eigenen Follower:innen zu wichtigen Meinungsgeber:innen werden!
Wer sich mit Social Media Marketing auseinandersetzt und mit der Redaktionsplanung der Social Media Kanäle betraut ist, weiß um die Schwierigkeit, immer wieder neuen und guten Content zu kreieren. Nicht immer gelingt es, sich aufs Neue inspirieren zu lassen und qualitativ hochwertigen Content zu erstellen, ohne dabei einfach etwas bereits Dagewesenes zu reproduzieren.
Durch User Generated Content, auch UGC genannt oder als user-created content bezeichnet, kann man als Unternehmen oder als Marke etwas Abwechslung in seinen Feed bringen. Dabei übernehmen Nutzer:innen und Follower:innen den kreativen Teil und liefern genügend Content, aus dem lediglich eine Auswahl getroffen werden muss.
Was versteht man unter User Generated Content?
Im Grunde lässt sich User Generated Content mit wenigen Worten erklären. UGC steht für Medieninhalte auf diversen Social-Media-Plattformen wie Instagram, TikTok oder YouTube, die nicht direkt von dem Betreiber des jeweiligen Kanals erstellt worden sind, sondern von dessen Follower:innen.
Man könnte sagen, dass mit der Verbreitung des Internets und der damals ersten Foren und Blogs der erste Grundstein für UGC gelegt worden ist. Mithilfe der Kommentarfunktion entstanden so viele Beiträge, die zur Erweiterung der Inhalte beigetragen haben. Es waren die Benutzer:innen der Plattformen, die Diskussionen angestoßen, Lösungen von Problemen beigesteuert oder einfach für Unterhaltung gesorgt haben. Ein gutes Beispiel dafür ist Wikipedia. Die frei zugängliche Enzyklopädie lebt von den Beiträgen seiner Benutzer:innen, die ihr Wissen kostenlos mit der ganzen Welt teilen. Rein statistisch betrachtet ist der Anteil von nutzergenerierten Inhalten in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. Das hat zum einen damit etwas zu tun, dass immer mehr Benutzer:innen des Internets die technischen Voraussetzungen und die Kenntnisse haben, um sich im Web bewegen zu können. Und zum anderen stellen immer mehr Anbieter online Speicherplatz zur Verfügung, weil die Preise für diesen sehr stark gesunken sind. Dieses Zusammenspiel ermöglicht es Anbietern, die Möglichkeit zu gewähren, dass ihre Nutzer:innen sich an der Gestaltung der Inhalte beteiligen.
Es gab jedoch auch schon vor dem Zeitalter des Internets eine Art UGC. Zeitungen haben schon vor sehr langer Zeit damit begonnen, Leserbriefe abzudrucken und zu veröffentlichen. In Fernsehsendungen wurden Menschen interviewt oder konnten selbst Videos einreichen, die ein bestimmtes Geschehnis festgehalten haben.
Wie unterscheidet sich User Generated Content von Social Media Content?
Während es bei Social Media Content zu einer gezielten Zusammenarbeit zwischen einem Unternehmen und Influencer:innen kommt, bei der das jeweilige Unternehmen oder die eigene Marke eine bestimmte Vorstellung des Produkts durch Creator:innen umsetzen lässt, kommt es bei User Generated Content in der Regel zu keinen Absprachen. Die User:innen erstellen die Inhalte ganz nach ihrer Vorstellung, was auch sehr vom eigenen Stil geprägt ist, jedoch dadurch äußerst authentisch von den anderen Benutzer:innen wahrgenommen wird.
Diese erstellten Inhalte, die sich auf die eigene Marke beziehen, können unter Umständen auch zu höheren Conversions führen. Anders als bei einer extrinsischen Motivation, gehen gewöhnliche Internet-User:innen einer intrinsischen Motivation nach, um nutzergenerierter Inhalte zu erstellen, ohne dafür entlohnt zu werden. Somit kann ein Kunde eigene digitale Inhalte erstellen und dank Web 2.0 auf einer Plattform im Web etwas zum Content-Marketing beisteuern. Nicht zu vernachlässigen ist der Aspekt, dass andere Kunden der Marke dies sehen und sich wohlmöglich ebenfalls aktiv an der UGC-Kampagne beteiligen könnten. Dies führt wiederum zu einer höheren Conversion Rate und kann sich positiv auf den E-Commerce Bereich auswirken, was zu höheren Sales führen kann.
Warum User Generated Content?
User Generated Content ist kosteneffizient und schafft Vertrauen in ein Unternehmen bzw. eine Marke. Zwar kann User Generated Content auch als eine Form des Online Marketings angesehen werden, geht dabei aber deutlich subtiler vor. Informationen, Bilder und Videos werden von den Nutzer:innen freiwillig und ohne Entgelt geteilt und zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus kann man durch UGC in den sozialen Netzwerken mehr Aufmerksamkeit gewinnen und mit wenig Aufwand und finanziellem Einsatz gezielt Marketing betreiben.
Wie animiert man die User:innen zu User Generated Content?
Wie bereits oben beschrieben, gibt es unterschiedliche Gründe für User:innen, in den sozialen Medien Inhalte zu posten. Am wichtigsten ist dabei die eigene Motivation. Die User:innen erhoffen sich einen Vorteil, Anerkennung oder eine Belohnung für ihre Mühe. Das kann in Form medialer Anerkennung geschehen oder sei es, dass sie sich aufgrund eines Wettbewerbs oder einer Aufforderung, kreativ zu werden, einen Mehrwert von der Arbeit versprechen. Das kann zum Beispiel durch Coupons oder Rabatte erfolgen.
Besonders gut lässt sich dieses Phänomen aktuell auf der Social Media Plattform TikTok beobachten. Auf TikTok kommen immer wieder neue Trends auf, die von tausenden TikToker:innen aufgegriffen werden und im Netz viral gehen. Natürlich lässt sich so ein Trend nicht ohne Weiteres planen oder durch einen Aufruf realisieren. Dazu bedarf es vieler Faktoren, viel Glück und eines sehr guten Gespüres eines Marketings Teams. Die einfachste Form, Nutzer:innen dazu zu motivieren, UGC zu posten, ist es, sie dazu zu bewegen, sie auf den Bildern und Videos zu verlinken oder mit einem Hashtag zu erwähnen. Ihre Motivation kann dadurch gesteigert werden, indem ihre Fotos und Bewegtbilder auf dem Social Media Account des Unternehmens repostet werden. Dadurch bekommt das Profil der Follower:innen mehr Aufmerksamkeit und wird erneut dazu motiviert, UGC zu posten.
Besonders beliebt sind aktuell Bewegtbilder. UGC in der Instagram Story kann dazu führen, noch mehr Aufmerksamkeit für eine Marke oder ein Produkt zu erhalten. Wichtig bei UGC ist immer der rechtliche Aspekt. Hier ist zu bedenken, dass die eigentlichen Rechte am UGC beim Ersteller liegen. Deswegen ist es wichtig, sich immer erst die Einwilligung des Urhebers einzuholen, bevor der UGC weiterverbreitet wird.