Meta Verified & TikTok Series: Erfolg auf Social Media nur noch gegen Bezahlung?
Können Creator:innen zukünftig nur noch mit Geld erfolgreich sein?
Diejenigen unter uns, die immer wieder die Neuerungen auf den Social Media Plattformen verfolgen, werden es in den vergangenen Tagen und Wochen bereits mitbekommen haben: Sowohl auf Instagram als auch auf TikTok wurden neue Features und Funktionen gelauncht, die eine zentrale Frage im Social Media Marketing aufwerfen:
Was ist neu auf Instagram und TikTok?
In den vergangenen Wochen hat sowohl Instagram als auch TikTok neue Features verkündet, die in den Communities für viel Aufruhr gesorgt haben.
Instagram hat „Meta Verified“ verkündet – ein Abonnement-System, bei dem sich Nutzer:innen unter anderem den so begehrten Blauen Haken kaufen können. Gegen einen monatlichen Betrag bekommen sie dann – neben der Verifizierung – besonderen Customer Support, individuelle Story Sticker und der eigene Content wird vermehrt auf der Entdecken-Seite gepusht.
Auch TikTok probiert sich an einem neuen Format, das Nutzer:innen nur über Bezahlung nutzen können – TikTok Series. Im Rahmen dessen sollen die sogenannten „Series“ gelauncht werden, die es Creator:innen ermöglichen, Video Kollektionen gegen einen gewissen Betrag zu posten. Die Video Kollektionen können bis zu 80 Videos à 20 Minuten enthalten. Andere Nutzer:innen müssen dann den von den Creator:innen vorgegeben Preis zahlen, der sich momentan in den USA auf 1 Dollar bis 190 Dollar beläuft.
Was haben die Neuerungen für Folgen für Creator:innen?
Die Präsenz von Creator:innen auf den Social Media Plattform und damit einhergehend das Influencer Marketing zeichnet sich aus durch Authentizität und Glaubwürdigkeit. Der wichtigste Faktor ist dabei die enge Bindung zur eigenen Community. Besonders glaubwürdig sind Creator:innen, die über die Zeit organisch gewachsen sind, weil sie sich eine Community eigens und vor allem durch überzeugenden Content aufgebaut haben – ob im Feed oder auch durch Kurzvideos wie Reels oder TikToks.
Wenn sich Creator:innen nun aber die erhöhte Präsenz auf Instagram und TikTok kaufen können, stellt sich natürlich die Frage, inwiefern dann Faktoren wie Authentizität und Glaubwürdigkeit noch gegeben sind. Wenn die Videos von Creator:innen beispielsweise vor allem viel ausgespielt werden, weil dafür bezahlt wurde und nicht, weil der Content inhaltlich oder visuell überzeugt, wie „real“ ist dann die Social Media Welt noch, die sowieso bereits häufig in der Kritik steht, eine Scheinwelt zu sein?
Kann man nur noch gegen Bezahlung erfolgreich auf Social Media sein?
Einhergehend mit den Änderungen auf Instagram und TikTok stellt sich nun also die Frage, ob man als Creator:in nur noch erfolgreich sein kann, wenn man dafür Geld bezahlt.
Die einfache Antwort ist: Nein, natürlich nicht. Sicherlich hört es sich für etablierte Creator:innen erst einmal „gefährlich“ an, dass primär Content gepusht wird, weil andere dafür gezahlt haben. Grundsätzlich wird aber auf Instagram die Stärke einer guten Community so schnell nichts ersetzen können.
Wichtig für Creator:innen, die nicht für das Abonnement zahlen können – oder eher wollen – ist an dieser Stelle, weiterhin regelmäßig zu posten. Auf Instagram sollte es mindestens und im besten Fall ein Post am Tag sein. Dabei sollte die Story nicht außer Acht gelassen werden, denn diese eignet sich besonders gut, um die eigene Community am Alltag teilhaben zu lassen und sie somit zu binden. Auf TikTok sind der Posting-Frequenz keine Grenzen gesetzt – hier können Creator:innen gut und gerne mehrmals pro Tag Videocontent hochladen.
In der eigenen Nische (Fitness, Fashion, Beauty, Family, etc.) sollten Creator:innen zudem hochwertigen und unterhaltsamen, inspirierenden und/oder mitreißenden Content posten, der sowohl die bestehenden Follower:innen bindet als auch neue Follower:innen über die Entdecken-Seite erreicht.
Fazit
Ob Paid-Modelle wie Meta Verified und TikTok Series langfristig erfolgreich werden oder sich überhaupt etablieren, bleibt offen, denn die kritischen Stimmen in der Branche sind laut. Bisher wurden beide Formate vor allem in den USA getestet, sollen langfristig aber auch nach Deutschland kommen. Über die Neuerungen und Veränderungen halten wir euch hier regelmäßig auf dem Laufenden.